Nichts für schwache Nerven war das Spiel des Tabellenführers aus Allensbach und dem direkten Verfolger HB Kinzigtal.
Von Beginn an spürte man, dass es für beide Teams ein wichtiges Spiel ist. Der SVA präsentierte sich von Beginn an ungewohnt nervös und lethargisch, während die Gäste aus dem Kinzigtal neben ihren beiden Bundesligaspielerinnen Eva Kilguß und Mila Elger auch zum ersten Mal in dieser Saison Paula Miller aufboten, ebenfalls eine starke Rückraumspielerin. Die Folge: Ein schlechter Start mit einer sehr offensiven Abwehr des SVA, die zu viele Abstimmungsprobleme hatte.
Nach dem 10:5 für die Gäste, erholte sich Allensbach zwar etwas. Von Mut und Power in den Aktionen war aber immer noch wenig zu sehen. Der Halbzeitstand von 12:14 fast schon schmeichelhaft.
Zweite Hälfte, zweite Luft. Trotz weiterhin einiger technischer Fehler, sah man den Mädels des SVA jetzt deutlicher an, dass sie bereit waren, den Kampf anzunehmen. Die Abwehr stand jetzt besser und war aggressiver, verlor nur kurz mal wieder etwas den Zugriff und wurde prompt bestraft – 17:22 aus Sicht der Gastgeberinnen nach 37 Minuten.
Doch jetzt ging ein Ruck durch die Mannschaft und – das war schon beachtlich – sie verloren zu keinem Zeitpunkt ihren Kopf und Glauben. Vorne tat man sich zwar weiter schwer, aber der SVA erzielte jetzt deutlich mehr einfachere Tore. Stück für Stück konnte der Rückstand eingeschmolzen werden. Nach 48 Minuten der Ausgleich zum 26:26 und kurz danach die erste Führung des Spiels für die Allensbacherinnen. Nach toller Aufholjagd feiert der SVA einen 28:27-Erfolg und gewinnt wie in der letzten Saison mal wieder mit nur einem Tor gegen Kinzigtal. Kompliment an die Gäste, aber auch an die Mädels vom Bodensee und ihre Mentalität.
Bei diesem Spielverlauf wären einige gebrochen, aber zu keinem Zeitpunkt hat beim SVA irgendjemand aufgegeben. Eine schöne Erkenntnis vor der Weihnachtspause, es bleibt aber auch viel tun.